Astana ist die neue Hauptstadt von Kasachstan, gelegen in der kalten Steppe im Norden des Landes. Befohlen von Präsident Nursultan Nasarbajew wurde die Stadt seit 1996 komplett neu gebaut. Die Petrodollars haben es möglich gemacht. Vermutlich folgte Nasarbajew hier dem historischem Vorbild  Zar Peter dem Großen, der seine Hauptstadt St. Petersburg aus dem Sumpfland heraus neu bauen ließ. Astana ist architektonisch mit Abstand die schönste Stadt, die ich bis jetzt gesehen habe. Alle Gebäude sind neu, jedes sieht anders aus. Man hat nicht mit dem Geld gegeizt und die besten Architekten der Welt beauftragt. Der Spitzname von Astana, "Dubai der Steppe", hat so durchaus seine Berechtigung. Astana am 6. Juli. An diesem Tag wird gleichzeitig der Tag der Hauptstadt und der Geburtstag von Präsident Nasarbayev gefeiert. An anderen Tagen gibt es aber nur wenig Leben in der Stadt: die Straßen sind leer. Es gibt relativ wenige Restaurants. Der Ausbau der Infrastruktur und der Zuzug der Menschen kann mit dem Baufortschritt nicht Schritt halten. Damit ist Astana trotz seiner ganzen architektonischen Pracht leider noch keine lebenswerte Stadt. Die im Juli 2012 fertiggestellte Hazrat Sultan-Moschee in Astana ist nicht nur die größte Moschee in Zentralasien, für mich ist sie auch die schönste von allen, die ich dort gesehen habe. Aus hochwertigen Materialien gefertigt ist diese Moschee sowohl von innen als auch von außen ein Augenschmaus. Die 4-tägige Wanderung im Ili-Alatau Nationalpark im Kasachstan entpuppte sich unerwartet als ein Highlight meiner Reise. Das lag vor allem an seiner landschaftlichen Schönheit: prächtige Bergwiesen, Wälder aus kerzengeraden Tien-Schan-Fichten und vergletscherte 5-Tausender. Die Berge waren vollkommen menschenleer und es herrschte an allen Tagen schönes und sonniges Wetter: die besten Voraussetzungen für eine gelungene Trekking-Tour. Sogar auf etwa 3200 m waren die Wiesen im Nord Tienschan immer noch voller Blüten. Nirgendwo in der Welt habe ich bisher solch blumenreichen Bergwiesen gesehen. Die saftigen Wiesen sind auch der Lebensraum für viele Schmetterlinge, insbesondere die schönen Apollofalter, für die Tienschan und Pamir mit 16 von insgesamt weltweit 40 Arten die Hot-Spots sind. Auf dem Weg zum Pass der Touristen (3960 m) wurde die Vegetation immer karger und nur am Bach etwas üppiger. Der Pass selbst war Anfang Juli noch völlig zugeschneit und durch die Sonneneinstrahlung tagsüber nicht passierbar (tiefer Sulzschnee), so dass ich auf eine Überschreitung verzichtet habe. Das wichtigste Ziel dieser Wanderung, die Akklimatisation an große Höhen, habe ich jedoch erreicht, da ich immerhin auf über 3800 m gestiegen bin und auf 3500 m übernachtet habe. Dadurch hatte ich später im Khan-Tengri Basis Lager auf über 4100 m keine Probleme mit der Höhenkrankheit. Almaty ist die alte Hauptstadt von Kasachstan. Sie liegt im Süden des Landes am Fuße von Tienschan Bergen. Anders als das künstliche Astana hat sich diese Stadt über größere Zeiträume natürlich entwickelt und war auch voller Leben: viele Menschen auf den Straßen, viele Cafés und Restaurants. Mit 1,6 Millionen Einwohner ist sie immer noch die größte Stadt des Landes. Allerdings wird sie vermutlich irgendwann man von Astana überholt werden, das jetzt zwar noch eine Bevölkerung von nur 800.000 Einwohner aufweist, aber nach dem Wunsch von Präsident Nasarbajew schon bis 2020 die 1 Million Einwohner Grenze überschreiten soll. Die Russisch-orthodoxe Christi-Himmelfahrt-Kathedrale in Almaty wurde 1907 erbaut. Diese Kirche wurde vollständig aus Holz gebaut, da die Stadt in einem besonders erdbebengefährdeten Gebiet liegt. Und tatsächlich überstand die Kathedrale als eines der wenigen Gebäude in Almaty zwei große Erdbeben (1910 und 1921) unversehrt. Auch Almaty hat moderne Architektur vorzuweisen, selbst wenn nicht annähernd so viel Geld für neue Gebäude in die Stadt fließt wie in Astana. Beide kasachischen Städte waren um Klassen besser als die Städte in den anderen zentralasiatischen Republiken, die ich besichtigt habe. Auch die Bevölkerung schien deutlich wohlhabender und weltoffener zu sein als anderswo. So trugen bspw. nicht nur russische sondern auch sehr viele junge, kasachische Frauen Miniröcke in dem im Sommer sehr heißen Almaty – etwas, dass in den anderen von mir besuchten Ländern undenkbar wäre. Das Basislager von Khan-Tengri liegt auf beinahe 4100 m Meereshöhe. Auf diesem Bild wird sichtbar, dass die Zelte in Wirklichkeit auf Eis stehen, das jedoch mit einer dicken Schicht von Schutt bedeckt ist. Ich hätte eigentlich nur 2 Tage in diesem Basislager verbringen können. Da es jedoch mehrere Tage keine Hubschrauberflüge gab, durfte ich dort ganze 5 Tage die Hochgebirgslandschaft genießen. Der Khan-Tengri ist mit 7010 m der nördlichste Siebentausender der Erde. Dank seinem pyramidenförmigen Gipfel à la Matterhorn, und weil er von Nord und Süd von dem gewaltigen Engiltschek-Gletscher "umflossen" wird, wird er von vielen als der schönste Berg der Welt erachtet. Das war vermutlich der Grund dafür, dass bis auf eine alle Seilschaften von Alpinisten in dem Basislager ihn und nicht den in der Nähe befindlichen Pik Pobieda, mit 7439 m den höchsten Berg im Tienschan, besteigen wollten.  Das war überraschend, denn normalerweise können die Berge für die wahren Alpinisten nie hoch genug sein. In einer von vielen Eishöhlen auf dem Engiltschek-Gletscher. Hier war der Boden wie geschliffen und spiegelglatt. Ansonsten konnte man sich auf dem weitgehend flachen und mit Schutt bedeckten Gletscher ohne Steigeisen sicher bewegen. Auf dem riesigen Engiltschek-Gletscher konnte man viele Schmelzwasserflüsse und ganze Seenlandschaften erkunden. Besonders bekannt ist der Merzbacher-See, der im Laufe des Sommers so schnell anschwillt, dass die Wassermassen das Eis durchbrechen und sich der See entleert. Der Abfluss von Wasser und Schlamm kann 2000 Kubikmeter pro Sekunde erreichen, so dass der aus dem Gletscher herausfließende Engiltschek-Fluss in kürzester Zeit gewaltig anschwillt. Zum Glück fließt der Fluss durch ein kaum besiedeltes Gebiet. Damit halten sich die durch Durchbrüche des Merzbacher-Sees entstandenen Schäden bislang in Grenzen. Das Bild wurde vom Hubschrauber gemacht und zeigt, wie der Engiltschek-Gletscher das ganze Tal einnimmt. Mit etwa 60 km ist sein südlicher Zweig der größte Gletscher des Tienschan. Bischkek, die Hauptstadt von Kirgistan, war von allen Hauptstädten die am wenigsten beeindruckende. Ich glaube, die Stadt hat sich seit dem Ende der Sowjetunion nur wenig geändert. Plattenbauten und monströse sowjetische Monumente beherrschen immer noch das Stadtbild. Mir haben dort die ausgedehnten städtischen Parks am besten gefallen. Breite Gebirgstäler mit Weidetieren, kirgisischen Hirten und ihren Jurten war ein typisches Bild bei der Terskej-Alatau-Traverse. Insgesamt war ich dort 9 Tage unterwegs, davon habe ich 2 ganze Tage wegen schlechten Wetters im Zelt verbringen müssen. 3 knapp 4.000 m hohe Pässe mussten gequert werden. Das Bild wurde beim Abstieg von dem ersten Pass (Archa-Tor-Pass, 3930m) aufgenommen. Ein malerischer Sonnenuntergang über dem Jeti Oguz -Tal, nachdem es den ganzen Tag nur geregnet hat. Der starke Regen hat schon am Vortag angefangen, so dass ich und noch 2 weitere Trekkingreisende völlig durchnässt eine Unterkunft bei den Hirten gesucht haben, um uns dort in der Jurte am Herd zu trocknen. Da es am nächsten Tag weiter geregnet hat, haben wir bei der Hirtenfamilie insgesamt 2 Nächte verbracht und dabei viel Kumys getrunken (vergorene Stutenmilch). Der Karakol-Fluss ergießt sich breit in dem Karakol-Tal, welches als Nationalpark ausgewiesen ist. Vermutlich durch diesen Schutz sah das Tal wesentlich ursprünglicher aus als die Täler mit Weidebetrieb. Es war insbesondere viel stärker bewaldet. Der Ala-Kol See (3530 m) vom gleichnamigen Pass (3920 m) gesehen. Der Name Ala-Kol bedeutet "Bunter See". Das saubere Wasser spiegelt die Farbe des Himmels wider, die sich im Tagesverlauf ständig ändert. So zeigt sich auch der See im verschiedenfarbigen Gewand. In dem Araschan-Tal warten auf den Wanderer heiße Quellen und eine Dusche: eine Wohltat für die müden Knochen. Im oberen Teil des Tals thront der markante Pik Palatka (4260 m). Sein Name wurde treffend gewählt: es bedeutet  auf Russisch "der Zeltberg". Die Ufer des Yssykköl-Sees sind gesäumt durch ausgedehnte Sanddorn-Büsche, die Anfang August schon Früchte trugen. Nach dem südamerikanischen Titicacasee ist der im Tianschan-Gebirge liegende See der zweitgrößte Gebirgssee der Erde, mit 668 m jedoch deutlich tiefer. Er liegt 1607 m über dem Meeresspiegel. In den Yssykköl münden 118 Flüsse, allerdings besitzt er keinen Abfluss. Dadurch fungiert der See wie ein Meer und das Wasser ist sogar leicht salzig. Lichteffekte kurz vor einem sommerlichen Gewitter am Yssykköl-See. Sein Name bedeutet auf kirgisisch "heißer See", vermutlich weil er trotz einer Lufttemperatur von bis zu −20 °C im Winter nie gefriert. Im Sommer lockt das warme Wasser viele Touristen zum Strandurlaub, früher aus der ganzen Sowjetunion, heutzutage vor allem junge Leute aus Kasachstan und Russland. Ala-Artscha-Nationalpark liegt nur 40 km südlich von Bischkek. Dadurch ist der Park ein beliebtes Erholungsgebiet für die Menschen aus der kirgisischen Hauptstadt. Aber vor allem ist er als Mekka für Kletterer bekannt. Die Berge hier überschreiten zwar nicht die 5.000 m Grenze, weisen jedoch etliche imposante Wände auf, die bei den Kletterern sehr geschätzt sind. Der Zusammenfluss der Flüsse Ala-Artscha und Ak-Sai. Entlang des kleinen Ak-Sai-Baches führt ein steiler Pfad zu der Ratseka-Hütte (3200 m) aus der Sowjetzeit, die als Basislager für die Kletterer dient. Die Hütte ist zwar im miserablen Zustand, um sie herum befinden sich jedoch viele traumhafte Zeltplatze entlang eines Baches. Ein Rudel Sibirischer Steinböcke erschien zum Fressen kurz vor der Dämmerung in Ala-Archa NP in der Nähe der Ratseka-Hütte. Diese Steinböcke waren leider die einzigen wilden Großsäuger, die ich in den Bergen von Zentralasien gesehen habe. Schuld daran ist vermutlich die massive Wilderei nach der Auflösung der Sowjetunion. Nach diesem Gemetzel haben sich die Bestände bis heute noch nicht erholt. Wenn ihre Beutetiere schon so selten sind, stehen die Chancen, die Raubtiere wie den Schneeleoparden oder den Isabellbär zur Gesicht zu bekommen, fast auf null. Nachtbild von Chudschand, der 2. größten Stadt in Tadschikistan am erstaunlich sauberen Syrdarja-Fluss gelegen. Das Wahrzeichen der Stadt sind die Überreste der alten, alexandrinischen Zitadelle, die im 13. Jh. wiederaufgebaut und in jüngster Zeit rekonstruiert wurde. Ursprünglich zog sich die Mauer 6 km lang um die frühere Festung von Alexander dem Großen herum. Sonnenuntergang an einem von den Kul-i Kalon Seen im Fan Gebirge in Nordwesten von Tadschikistan. Dieses Gebirge ist ein eigentlich semi-arides Gebirgsstock, bekannt dennoch durch viele malerische Bergseen. Allerdings war das Wetter Ende August während meiner 7 tägigen Wanderung in diesem Gebirge alles andere als trocken. Ich musste sogar einen ganzen Tag wegen Regen und Gewitter im Zelt bleiben. Instabiles Wetter hat mich auch davon abgehalten, über den 4740 m hohen Tschimtarga Pass zu gehen. Bei der Überschreitung des 3860 m hohen Alaudin Passes zu den gleichnamigen Seen (auf dem Bild) gab es schon zu dieser Jahreszeit sogar einen leichten Schneefall am Pass. Trotz der landschaftlichen Schönheit der Seen war die Vegetation im Fan Gebirge leider größtenteils überweidet. Die vielen Hirten mit ihren Herden sind auch für den Rückgang der Wacholder-Wälder in diesem Gebirge verantwortlich, da die Wacholder, die hier Baumdimensionen erreichen, ein hervorragendes Brennholz liefern. Das kaum bekannte Fan Gebirge hat beinahe die Dimension vom Kaukasus: der höchste Gipfel Tschimtarga ist 5489 m hoch. Während meines Aufenthalts dort war das Wetter sehr wechselhaft, die hohen Gipfel verschwanden in den Wolken und zeigten sich wieder in recht schneller Abfolge. Der nördlichste der 7 Seen, die sich entlang des Sching Flusses im westlichen Teil des Fan Gebirges gebildet haben. Interessanterweise haben die Seen zum Teil unterschiedliche Wasserfarbe, obwohl alle von dem gleichen Fluss durchströmt werden. Für einen Teil der Wasserfarbe ist auch die Umgebung verantwortlich, wie z.B. die Felsen auf dem Bild, die dem Seewasser einen violetten Stich geben. Das Regierungsgebäude in Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan. Obwohl Tadschikistan als das ärmste von allen 4 durch mich bereisten Länder gilt, sieht Duschanbe besser aus als manch andere Hauptstadt, auf jeden Fall viel besser als die anderen Städte des Landes. In Varzob-Tal, gleich etwas nördlich von Duschanbe, stehen viele neue, schöne Villen der neureichen Tadschiken. Da es jedoch keine nennenswerte Wirtschaft im Lande gibt, vermuten viele, das die meisten der Neureichen ihr Geld mit Drogenschmuggel aus Afghanistan verdient haben. Junge Mädchen in traditionellen tadschikischen Trachten in einem Park in Duschanbe. Obwohl es natürlich regionale Differenzen gibt, die gemeinsame Elemente der traditionellen Kleider sind bei den Frauen jedoch ein Kleid mit Tunika-artigem Schnitt, weite Pluderhosen, die an den Knöcheln eng anliegen, und Kopfbedeckung. Frauen, die ihre Haare unter dem Kopftuch verstecken, sieht man in allen Ländern Zentralasien deutlich seltener als z.B. in Deutschland, obwohl dort die Muslime die überwiegende Bevölkerungsgruppe bilden. Berge in Romit Naturreservat nicht weit von Duschanbe. Dieses Reservat ist ein Beispiel von traurigem Zustand des Naturschutzes in Tadschikistan. Es wurde 1959 gegründet um die Bergwälder und eine Population der seltenen Bucharahirsche zu schützen. Nach der Unabhängigkeit erlaubte die Regierung die Wiederbesiedlung des Naturschutzgebietes, mit der Folge, dass die Wälder abgeholzt und die Hirsche ausgerottet wurden. Es ist ein Witz, dass dieses Gebiet immer noch als Naturreservat geführt wird. Shohizinda-Ensemble in Samarkand, mit einer halben Million Einwohner die größte der alten Städte an der Seidenstrasse in Uzbekistan. Bei Shohizinda handelt es sich um eine aus vielen Mausoleen bestehende Totenstadt. Die ältesten Bauten werden in das 11. und 12. Jahrhundert datiert. Solch prächtige Mausoleen sind in allen alten Städten an der Seidenstrasse zu finden. Es scheint, dass der Totenkult in der islamischen Welt noch ausgeprägter ist als in der christlichen. Die Bibi-Khanum-Moschee im Samarkand ist eine der größten Moscheen der Welt: die Hauptkuppel ist 38 m hoch. Größenwahn führte im Mittelalter dazu, dass bautechnische Grenzen ignoriert wurden. Schon wenige Jahre nach Fertigstellung fielen erste Ziegel aus der gewaltigen Kuppel auf die Gläubigen herab. Trotz vieler, über Jahrhunderte vorgenommener Restaurierungen macht die Riesenmoschee immer noch einen baufälligen Eindruck. Tilla Kari Medrese in Samarkand bedeutet "mit Gold gedeckt". Eine Medrese ist eine Koranschule. Diese Medrese und 2 andere bilden zusammen den sog. Registan. Die ehemaligen Zellen der Koranschüler beherbergen heute Verkaufsstände, die keine Preise auszeichnen. Fast alles in Uzbekistan ist verhandelbar, sogar um die Preise für Tickets zu manchen Museen kann man feilschen. Das ist oftmals schwierig für Touristen, weil man als Ortsfremder meistens keine Ahnung hat, was die Dinge in Wirklichkeit kosten. Zum Glück findet man in den gängigen Reiseführern Angaben zu vielen Preisen, so dass man wenigstens eine Orientierungsgröße hat. Die Kalon Moschee in der usbekischen Stadt Buchara ist die zweitgrößte Moschee Zentralasiens. Das beeindruckende Kalon Minarett aus dem 12. Jahrhundert ist knapp 50 Meter hoch und ganz und gar aus gebrannten Ziegeln errichtet. Als Dschingis Khan die Oasenstadt in der Kysylkum-Wüste in Grund und Asche legte, überwältigte ihn der Anblick des hohen Minaretts so sehr, dass er es verschonte. Die Stadt Buchara wird von der UNESCO seit 1993 zum Weltkulturerbe gezählt. Möglicherweise wegen ihrer Kreuzungspunkt-Architektur zeichnet sich die große Kuppel von Nadir Diwan-Begi Hanaka durch eine gute Akustik aus. Deswegen, aber auch aufgrund seiner günstigen Lage galt es über Jahrhunderte als ein Kultur- und Religionszentrum in Buchara. Sowohl Buchara als auch Samarkand sind eigentlich alte tadschikischen Städte mit heute immer noch tadschikischen Bevölkerungsmehrheit, die vom Stalin getreu der Devise "teile und herrsche" Usbekistan eingegliedert wurden. Diese Tatsache belastet bis heute das Verhältnis zwischen den beiden Staaten. Stadtmauer in Chiwa, mit nur etwa 50.000 Einwohner der kleinsten von den alten Städten an der Seidenstrasse, die ich in Usbekistan besichtigt habe. Dafür ist ihre Altstadt nahezu vollständig und am besten erhalten. Auf der Minusseite der Stadt steht ihre Vergangenheit: Chiwa war noch bis zum 19. Jahrhundert ein Zentrum des Sklavenhandels. Diese Tatsache war einer von den Gründen (oder Vorwänden) für die Eroberung vom Zentralasien durch das zaristische Russland. Gasse mit Islam Hodscha Medrese und Minarett in Chiwa. Das Minarett ist mit 57 m das höchste im Usbekistan. Es ist möglich aber sehr beschwerlich dort hoch zu klettern. Es ist dunkel, die Treppe ist sehr schmal und die Decke sehr niedrig, so dass man dort die ganze Zeit gebückt gehen muss. Als ob das nicht genug wäre, muss man sich noch an knutschenden, jungen, usbekischen Pärchen vorbei zwängen, da in der muslimischen Öffentlichkeit einer Kleinstadt ihnen nicht mal Händchenhalten erlaubt ist. Das neue Parlamentsgebäude am Fluss Ankhor im Taschkent. Mit mehr als 2 Millionen Einwohner ist die Hauptstadt von Usbekistan gleichzeitig auch die größte Stadt ganz Zentralasiens. Bei einem Erdbeben im Jahre 1966 wurden erhebliche Teile der Stadt zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte im sowjetischen Stil durch Freiwillige aus der ganzen Sowjetunion. Das Ergebnis ist gar nicht so schlecht ausgefallen, zumindest für sozialistische Verhältnisse: man sieht nicht so viele trostlose Plattenbauten in der Stadt wie z.B. in Bischkek. Der Chorsu Basar ist einer der größten Basare im Taschkent. Auf dem Bild sieht man die Halle, wo nur Fleischwaren verkauft werden. Große Supermärkte gibt es im Zentralasien kaum, da sie sich gegen Basare kaum durchsetzen können. In einem Supermarkt stehen die Preise fest, auf dem Basar kann man feilschen, das scheint wichtig für die Seele der dortigen Menschen zu sein. Die meisten Basare wurden direkt an Moscheen angelegt, da kann man prima das weltliche mit dem religiösen verbinden. Aber vielleicht ist das nur die Tausend Jahre lange Tradition der Basare, gegen die die Supermärkte im westlichem Still nicht ankommen.