Der Annapurna Circuit führt durch die Siedlungsgebiete verschiedener Bergvölker, die sich teilweise sehr stark durch ihre Abstammung, Sprache und Kultur unterscheiden. Häufig merkt man an der Architektur der Dörfer, dass man ein Gebiet eines anderen Stammes erreicht hat. In den unteren und teilweise mittleren Lagen siedeln Stämme indogermanischer Abstammung, z.B. Nawars aus dem Kathmandu Tal oder Thakalis. In den höheren Lagen sind es Stämme tibetischer Abstammung, wie Manangpas, Gurungs und Magars.

Im Gegensatz zu den subtropischen Lagen in den unteren Regionen ist das Leben in dem Himalaya sehr hart. Und je höher in den Bergen man lebt, umso härter sind die Lebensbedingungen. Während in den unteren Lagen noch Ackerbau betrieben werden kann, ist in den Lagen über 3500- 4000 nur noch Tierzucht möglich.

Schon seit Jahrhunderten lebten viele Stämme in dem Hochgebirge von Handel zwischen Tibet und China auf der einer Seite und Indien auf der anderen Seite. Nach dem die Transportmöglichkeiten verbessert wurden, verloren die alten Handelsrouten durch den Himalaya ihre Bedeutung. Als Ersatz hat sich in den letzten 50 Jahren der Tourismus entwickelt. Dabei profitieren verschiedene Stämme von Nepal unterschiedlich von dieser Entwicklung. Während die Sherpas, die die Gebiete um Mt. Everest besiedeln und die alpinistische Expeditionen organisieren, mittlerweile zu den reichsten Menschen im Lande gehören, haben die Menschen im Westen von Nepal wegen der ausbleibenden Tourismusentwicklung nicht davon profitieren können.

In manchen Regionen tragen die Nepalesen, die in den berühmten Gurkha Bataillonen der britischen Armee dienen, wesentlich zur Verbesserung der ökonomischen Situation in ihren Heimatdörfern bei. Auch der nepalesische Staat profitiert von dem Sold der Gurkha Soldaten. Es gab Zeiten, wo dieser Sold die Haupteinnahmequelle aus Export für Nepal bedeutete.
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