Anglican Cathedral auf dem Cathedral Square in Chirstchurch, der größten Stadt auf der Südinsel von Neuseeland.
Das Wahrzeichen der Stadt hat zwar relativ unbeschadet das Erdbeben im August 2010 überstanden, aber andere historischen Gebäude in der Stadt haben weit weniger Glück gehabt. Das Erdbeben hat das Stadtbild sicherlich nachhaltig verändert.
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Eine nicht alltägliche Begegnung am Strand von Chirstchurch: eine riesige See-Elefantenkuh verweilt aus unbekannten Gründen stundenlang im flachen Wasser. Nicht mal die Scharren von neugierigen Menschen um sie herum konnten sie zum Aufbruch ins Meer bewegen. Eine von den Maoris auf dem Bild hat vermutet, dass sie krank ist.
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In solchen Privathäusern haben wir während der 4-tägigen Wanderung Southern Bays Walkway auf der Banks Halbinsel in der Nähe von Christchurch übernachtet.
Die Häuser waren voll eingerichtet, der Fernseher und ein mit Bier gefüllte Kühlschrank ware immer dabei. Alle Häuser standen leer, für das ausgetrunkene Bier und aufgegessene Lebensmitteln sollte man entsprechende Geldbeiträge in die Hauskasse werfen. Es gab keinerlei Kontrollen, man hat sich voll auf die Ehrlichkeit der Wanderer verlassen. Das hat mich damals etwas gewundert, nach 2 Monaten auf den Inseln jedoch nicht mehr. Unter anderem bedingt durch die geringe Bevölkerungsdichte haben Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit im Umgang miteinander bei den Neuseeländern noch einen hohen Stellenwert.
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Dramatische Küste der Banks Halbinsel auf dem Southern Bays Walkway mit vielen, malerischen, zum Schwimmen einladenden Buchten. An fast allen Tagen der Wanderung haben wir sehr hohe Temperaturen gehabt, die um so schwerer zu verkraften waren, da man gerade aus dem winterlichen Europa gekommen ist. Ein Mädchen aus meiner Wandergruppe war sogar vor Erschöpfung zusammengebrochen und musste die Wanderung schon nach dem zweiten Tag aufgeben. Das Wasser in den Buchten war dagegen sehr frisch, so dass man sich nicht allzu lange im Wasser aufhalten konnte.
Die gelbe, ausgedorrte Landschaft ist untypisch für diese Gegend und eine Folge des El Nino Jahres. Im Südpazifik bringen solche Jahre immer Trockenheit mit sich: im Neuseeland vergilbte Landschaften, in Australien schwer kontrollierbare Waldbrände.
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Der "Clocktower" der Otago Universität in Dunedin.
Dunedin ist die zweit größte Stadt auf der Südinsel Neuseelands. Die Mehrheit der Bewohner ist schottischer Abstammung, was sich auch in der Architektur der Stadt niederschlägt.
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Christoph sucht den gegenüber liegenden Hang nach geeigneten Stellen zur Entnahme von Gesteinsproben ab. Christoph war ein ehemaliger Geologie Student, den ich seit meiner Studienzeit in Freiburg kenne. Er hat ein Promotionsstipendium in Neuseeland bekommen und schrieb seine Doktorarbeit über die Geologie von Fiordland. Wir verbrachten eine Woche in einer Hütte am Nordfjord von Lake Te Anau, wo ich ihm geholfen habe, die Gesteinsproben für seine Doktorarbeit zu sammeln.
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Typische Landschaft im Fiordland Nationalpark am Lake Te Anau. Mit über 12.500 km² Fläche ist das der größte Nationalpark Neuseelands. Er umfasst den größten Teil des Fiordland Gebirges im Südwesten der Südinsel.
Sein Name verdankt das Gebirge den vielen Fjorden, die sich nicht nur an der Küste sondern auch an den großen Seen, wie dem Lake Te Anau., befinden. Die die Fjorde direkt umgebenden Berge erreichen Höhen bis zu 2000 m, die höchste Erhebung ist über 2700 m hoch.
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Das Südinsel-Eisenholz (Metrosideros umbellata) ist durch die kräftig roten Blüten besonders auffällig in den Wäldern von Fiordland.
Für die Ureinwohner Neuseelands, die Maoris, war dieser Pflanze wohl die wichtigste überhaupt. Sie diente ihnen als Nahrung (sog. Rata-Honig wird bis heute sehr geschätzt), als Medizin für diverse Krankheiten und das harte und widerstandsfähige Holz fand auch viele Anwendungen, vom Bau von Häusern bis zu den Schnitzereien.
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Blühende Sträucher mit verschneiten Fiordland-Bergen im Hintergrund am Lake Te Anau. Der See streckt seine Arme tief in viele Täler im Gebirge, ist meistens ziemlich schmal (maximal 10 km breit) dafür aber langgezogen (bis 53 km lang), und sehr tief (417 m an der tiefsten Stelle). Dadurch bildet er unzählige wunderschöne Fjorde entlang seiner Ufer.
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Nach dem anstrengenden Tag haben wir am Abend noch schnell 2 Forellen geangelt und verspeist. Die ganze Woche bestand so unser Hauptgericht aus Fischen. Obwohl die Forellen an sich vorzüglich schmeckten, konnte ich am Ende der Woche keine Fische mehr sehen. Auch die leckerste Mahlzeit kann irgendwann mal überdrüssig werden, wenn man keine Abwechslung auf der Speisekarte hat.
Die europäischen braunen Forellen und die nordamerikanischen Regenbogenforellen wurden in den Flüssen Neuseelands ausgesetzt und haben sich dorrt prächtig etabliert. Seitdem gilt Neuseeland als Fliegenfischer-Paradiese. Wir haben nie länger als 5 Minuten geangelt und die gefangenen Forellen erinnerten von der Größe eher an kleine Lachse, da praktisch alle deutlich größer als einen halben Meter lang waren.
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Schnell noch etwas trinken und dann geht es weiter auf den Berg.
Um die notwendigen Gesteinsproben zu bekommen, mussten wir häufig bis auf die Gipfel der Berge klettern. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich durch einen unberührten Wald gehen müssen, und war erstaunt, wie schwierig und mühsam es ist, dort durchzukommen. Ein Hirschpfad war dort schon fast wie eine Autobahn. Wir haben häufig versucht, in den Bächen watend hochzugehen, solange es ging, meistens also bis zum nächsten größeren Wasserfall.
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Eine Kulturlandschaft in der Nähe von Lake Te Anau sieht wie jede andere Kulturlandschaft in den gemäßigten Zonen. Nur der einheimische Keulenlilie (Cordyline australis), die ein bisschen an eine Palme erinnert, jedoch zu der Familie der Drachenbaumgewächse gehört, deutet darauf hin, dass man sich in Neuseeland befindet.
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Der Blick von Kepler Trail über den Lake Te Anau auf die Fiordland-Berge.
Das Fiordland wurde nie besiedelt, weder von den Maoris noch von den Europäern. Die Steilheit des Geländes und die enormen Regenfälle machen dort jede Agrarwirtschaft wegen der schnellen Bodenerosion unmöglich. Als wir mit Christoph diese unberührten Wälder durchstreiften, kamen die kleinen Vögel und die Papageien ganz nah an uns heran, um uns genauer zu betrachten. Sie zeigten keine scheu, da sie vorher noch nie Menschen gesehen haben.
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Der Mirror Lake an der Strasse zum Milford Sound trägt seinen Namen zurecht wegen der konstanten Spiegelung.
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Subalpine Landschaft in Fiordland in der Nähe von Milford Sound.
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Eine Schiffstour auf dem 15 km langen Fjord Milford Sound gehört zu den größten Attraktionen im Fiordland Nationalpark.
Der Milford Sound gehört zu den regenreichsten Gebieten der Welt: bis zu 15.000 mm Niederschläge fallen hier jedes Jahr. Zum Vergleich: die jährliche Niederschlagsmenge in Berlin liegt bei nur 581 mm. Die Unmengen von Süßwasser stürzen häufig als Wasserfälle von den umliegenden Bergen in den Fjord. Die Wassermengen sind so groß, dass sich das Süßwasser mit dem Salzwasser nicht schnell genug vermischen kann und eine meterdicke Süßwasserschicht auf dem Salzwasser schwimmt. Durch die unterschiedliche Lichtbrechung verdunkelt diese Süßwasserschicht die unter ihr liegenden Schichten in dem Maße, dass schwarze Korallen nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche wachsen, wo sie normalerweise in den Tiefen von mehreren Hundertmeter anzutreffen sind.
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Queenstown am Lake Wakatipu gilt als die Outdoor-Hauptstadt Neuseelands. Angeblich hier wurde das Bungee-Jumping erfunden, die man hier in der Umgebung von hohen Brücken kommerziell betriebt. Für die echten Adrenalin-Junkies wird sogar Heli-Bungee angeboten, also das Springen am Seil gebunden aus einer selbst gewählten Höhe von einem Hubschrauber aus. Zu den anderen Aktivitäten gehören Schifahren im Winter und Wandern, Mountainbikern und Wassersport im Sommer.
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Während einer Brotpause vor dem Rob-Roy-Gletscher bei Wanaka wurde ich durch eine Gruppe von Keas umzingelt. Die intelligenten Bergpapageien haben nicht nur auf Essensreste gehofft, sondern versuchten alles zu klauen, was sie konnten. Man musste also seine Sachen schön zusammenhalten.
Keas sind weltweit die einzigen Papageien, die oberhalb der Baumgrenze leben. Um dort zu überleben müssen sie sich alle möglichen Nahrungsquellen erschliessen. Nachdem die Schafzucht in die Berge Neuseelands den Einzug gehalten hat, gab es vermehrt Klagen von Schafzüchtern, dass die Keas die Schafe töten. Diese Behauptung, dass so ein kleiner Vogel ein großes Schaf töten kann, wurde lange Zeit als absurd zurückgewiesen, bis die Nachtsichtkameras die Wahrheit dieser Behauptung nachgewiesen haben. In dunklen Nächten greifen die Keas die Schafe an, die an Felsvorsprüngen übernachten. Sie landen auf ihren Rücken und reißen mit ihrem Schnabel Fleischstücke aus, bis die Schafe wahnsinnig vor Schmerzen bei dem Versuch die Vögel abzuschütteln sich selbst in den Abgrund stürzen.
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Eine Kombination von der grünen Vegetation und dem blauen Eis ist immer eine Augenweide, wie hier bei dem 11 km langen Franz-Josef-Gletscher im Westland Nationalpark. Gemeinsam mit dem weiter südlich gelegenen Fox-Gletscher ist er einer der am tiefsten (bis auf ca. 400 m über die Meereshöhe) reichenden Gletscher mittlerer Breite.
Die Nährzone des Franz-Josef-Gletschers befindet sich auf 3.300 m Höhe. Durch die hohen Niederschlagsmengen in den Neuseeländischen Alpen wird oben so viel Eis gebildet, dass die Gletscher so weit in die unteren Regionen fliessen können, wo sie von den Temperaturen her eigentlich nichts zu suchen hätten.
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Unterwegs zu einer Gletschertour am Franz-Josef-Gletscher. Der dem Gletscherstirn entspringende Fluss führte damals so viel Wasser, dass wir uns mühsam durch die steilen Hänge durcharbeiten mussten, um zu dem Gletscher zu gelangen. Da nicht alle Teilnehmer eine gute Kondition mitgebracht haben, hat es lange gedauert, bis wir eine Gletscherbegehung mit Eispickeln und Steigeisen beginnen konnten.
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Eine Hirschfarm an der Westküste der Südinsel. Das meiste Hirschfleisch, das man in den deutschen Supermärkten zu kaufen bekommt, stammt aus solchen Farmen in Neuseeland.
Da ursprünglich auf Neuseeland keine Säugetiere mit Ausnahme von 2 Fledermausarten gelebt haben, wurden dort die Hirsche für die Jagdzwecke in der freien Natur ausgewildert. Ohne natürliche Feinde auf der Insel zerstören sie jedoch die Vegetation und bilden Nahrungskonkurrenz für die einheimischen Arten, wie z.B. dem über der Baumgrenze lebenden flugunfähigen Vogel Takahe. Da sich die Takahe vorwiegend von Tussock-Gras ernähren, fressen ihnen die Hirsche buchstäblich das Futter weg. Auch aus diesem Grund werden sie über der Baumgrenze von Hubschraubern abgeschossen.
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