Annapurna Circuit

Leben in den Bergen

Royal Chitwan NP

Kathmandu Tal

Bergwandern war schon immer eine von meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Es war also nur eine Frage der Zeit, dass ich in dem höchsten Gebirge der Welt, dem Himalaya, eine Wanderung mache. Im Dezember 2003 war es endlich so weit. Ich habe mich entschieden für einen Monat in das Land zu gehen, wo die meisten höchsten Berge der Welt sind: nach Nepal.

Dass ich nicht schon früher eine Wanderung im Himalaya unternommen habe, liegt daran, dass das Gebirge sehr überlaufen ist. Der Ruf des höchsten Gebirge der Welt zieht jährlich Millionen von Touristen an. Gerade in den touristisch am besten erschlossenen Gebieten ist die Zersiedelung der Landschaft sehr groß, so dass die Natur in den Bergen sehr darunter leiden musste. Insbesondere in den unteren Bergpartien mussten die Bergwälder schon seit langem den Reisfeldern weichen. Da ich mich vorzugsweise in Gegenden mit unberührter Natur aufhalte, war der Himalaya lange Zeit nicht meine erste Wahl.
Die etwa 3 wöchige Wanderung um das Annapurna Massiv herum hat jedoch meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Die Wanderung folgte einer alten Handelsroute, durch viele Dörfer und alte Kulturlandschaften, so dass die Ursprünglichkeit der Natur tatsächlich zu wünschen ließ. Dies wurde jedoch durch die kulturelle, ethnische und auch landschaftliche Vielfalt mehr als wettgemacht. Gerade durch sein Abwechslungsreichtum wurde der Annapurna Circuit zu der beliebtesten Wanderung in Nepal.

Eine sehr gute Ergänzung zur Wanderung in Himalaya war die knapp eine Woche, die ich in Royal Chitwan Nationalpark verbracht habe. Gelegen am Fuße des Himalaya direkt an der Grenze zu Indien besteht dieser NP aus noch teilweise unberührten Dschungel-, Savannen- und Flusslandschaften. Die größte touristische Attraktion des Parkes ist das Großwild, wie indische Nashörner, wilde Elefanten und Tiger.
Die weitere angenehme Überraschung für mich waren die vielen historischen Sehenswürdigkeiten im Kathmandu Tal, das schon seit Jahrtausenden das wirtschaftliche und administrative Zentrum von Nepal ist. Eine Vielzahl von alten Tempel, Paläste und anderen Bauten sind Zeugen einer tausendjährigen Geschichte des Landes und der handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten seiner Einwohner.

Die Gegenwart des Landes stellt sich leider nicht so gut wie seine Vergangenheit dar. Nepal gehört zu den ärmsten Länder der Welt. Das Land ist bankrott: Gelder von Hilfsorganisationen machen ein Drittel des Staatshaushaltes aus. Zu den wirtschaftlichen Problemen kommt der schon seit Jahren andauernde Bürgerkrieg zwischen dem König und seiner Regierung und der Maoisten- Bewegung. Sie kämpfen um die Abschaffung des Königsreiches und die Einführung des Kommunismus in Nepal. Die Aufständischen haben jedoch nichts gegen die Touristen, so dass Nepal für die Ausländer immer noch ein sicheres Land ist.
Zur�ck